Ein Gastbeitrag von Roland Kunick
Der Ort Kemtau entstand durch die Besiedlung eines Seitenbachs der Kemnitz, der heutigen Zwönitz.
Im Laufe der Zeit änderte sich die Schreibweise des Ortsnamens. In den alten Steuerlisten findet man folgende Schreibweisen:
1501 | Kempnat |
1529 | Kempnatt |
1542 | Kemnat |
1546 | Kempnath |
1551 | Kempnat |
1553 | Kempnatt |
1561 | Kempnat |
1571 | Kempte |
1603 | Kempta |
Zwischen 1605 und 1630 steht im ältesten Burkhardtsdorfer Kirchenbuch hinter den Kemtauer Einwohnern: „zur Kempte“, „zur Kempta“, „zur Kemte“, „von der Kempte“, „zur Kemt“ und „in der Kemt“.
Von der anfänglichen Endung „nat“ blieb also verkürzt das „t“ erhalten.
Mundartlich wird auch heute noch die Bezeichnung „die Kemt“ verwendet.
Bemerkenswert ist zudem, dass der Ortsname von Kemtau wohl auch Namensgeber der Familien Kempter bzw. Kemter ist. Beispielsweise wird 1612 in Burkhardtsdorf Vitus Kemter begraben, in Kemtau lebte 1639 ein Nickel Kempter.
Erst später, ab ungefähr 1630, treten in den Kirchenbüchern zunächst vereinzelt die Ortsbezeichnungen „Kemptau“ bzw. „Kemtau“ auf.
Seit 1605 ist die Auenmühle an der Zwönitz nachweisbar. Daran angrenzend befanden sich die „Auwiesen“, die zum Kemtauer Lehngericht gehörten. Die neue Endung „au“ ist für Ortsnamen gebräuchlich, z.B. Gelenau.
In der Steuerliste von 1661 heißt der Ort dann „Kemptau“, 1683 „Kemtau“ und 1688 wieder „Kemptau“. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts hatte sich schließlich die heutige Ortsbezeichnung Kemtau durchgesetzt.