Die Dittersdorfer Höhe gehört, wie der Name schon sagt, nicht zu Kemtau bzw. Burkhardtsdorf, ist aber zu Fuß zu erreichen. Für mich ist die Dittersdorfer Höhe immer präsent, da sie stets in der Ferne sichtbar ist.
Die Dittersdorfer Höhe ist mit einer Höhe von 553,5 m eine der markantesten Aussichtspunkte des unteren Erzgebirges, der schon 1856 in höchsten Tönen gepriesen wurde:
"Eine besondere Erwähnung verdient die nördlich vom mittleren Teile des Dorfes gelegene, steil und weithingestreckt ansteigende, Dittersdorfer Höhe, welche im Süden mit Feldern, nördlich aber mit Waldungen bedeckt ist. Von hier geniesst man eine unvergleichlich schöne Aussicht auf die ganze Chemnitzer Pflege, welche nicht nur die Stadt mit den umliegenden Dörfern und Fabrikgebäuden, sondern auch den Blankenauer Grund beherrscht und den Blick bis in die Gegend von Leipzig, Eilenburg, Lützen und Oschatz leitet. Auch die Höhen von Augustusburg, Großwaltersdorf, Oederan und Hohenstein lagern vor dem entzückten Auge, namentlich aber überrascht das terrassenförmig ansteigende Obergebirge mit seinen drei Basaltgipfeln, mit dem Greifenstein, Keilberg und Fichtelberge und einer Anzahl von Städten".
Aus: Album der Schlösser und Rittergüter im Königreiche Sachsen, Erzgebirgischer Kreis, F. Heise, Leipzig , 1856
Wie der Beschreibung von 1856 zu entnehmen ist, war die Anhöhe damals noch unbebaut. Erst um 1900 wurde südwestlich, unterhalb des Plateaus ein Ausflugslokal errichtet. Die Gaststube wurde vor ca. 100 Jahren gebaut.
Etwa 1907 ging der Besitz an Emil Görner über, der mit seiner Familie das Ausflugslokal bis nach dem zweiten Weltkrieg betrieb und dabei mehrere Um- und Ausbauten durchführte.
Hier war die Welt noch in Ordnung, die Männer tranken Bier, spielten Karten und sprachen über Politik. Derweil hüteten die Frauen in gehörigem Abstand die Kinder, damit sie nicht störten...
Falls es regnete, ging's in die gemütliche Gaststube mit Billardtisch.
Natürlich war das Gasthaus auch im Winter geöffnet, um den Skifahrern und Rodlern eine Stärkung zu bieten.
Im Sommer stand der Biergarten schon damals zur Verfügung.
Der Besitz ging zu DDR-Zeiten erst an die Gemeinde Dittersdorf über und wurde dann von dem Betrieb "Spielzeugland Sonneberg" als Kinderferienlager genutzt. Der nächste Nutzer war "Treffmodelle Berlin", welche es ebenfalls als Kinderferienlager benutzten. Mitte der 80er Jahre kauften es die Strumpfwerke "Max Roscher" Gornau. Zur "Wende" wurde dann das Hotel angebaut und die Gaststube renoviert. 1995 ist das Gesellschaftszimmer vergrößert und die Kegelbahn eingebaut worden.
Seit Oktober 2014 hat das Lokal einen neuen Besitzer, Bernhard Huber aus Tirol. Ein Grund mehr für einen Ausflug zum "Landgasthof Dittersdorfer Höhe".