Die Museumsbahn von Jöhstadt nach Steinbach ist die bekannteste Schmalspurbahn Sachsens. Die Fahrt durch durch das romantische Schwarzwasser- und Preßnitztal zieht viele Touristen und Eisenbahnfreunde an. Aber auch der Wanderweg, der parallel zur Preßnitztalbahn verläuft, ist sehr beliebt. Die mit Dampf betriebenen Personenzüge verkehren an jedem Wochenende von Anfang Mai bis Ende Oktober.
Die Anfahrt nach Jöhstadt, dem Ausgangspunkt der Preßnitztalbahn, ist unkompliziert. Man fährt die B95 über Annaberg-Buchholz in Richtung Oberwiesenthal. Am "Gasthaus Morgensonne" links abbiegen
und über Königswalde nach Jöhstadt. Gleich hinter dem Marktplatz weist ein Wegweiser "Museumsbahn" zum Bahnhof Jöhstadt. Dort findet man einen großen Parkplatz. Will man zunächst den Wanderweg
nutzen, sollte man weiter bis zum Ortsausgang fahren und an der Station Schlössel parken.
Der Bahnhof Jöhstadt ist heute der Startpunkt der Fahrt, das war jedoch nicht immer so. Die Schmalspurbahn hat eine lange Geschichte und führte ursprünglich als wichtiger Verkehrsweg von Wolkenstein nach Jöhstadt. Auf der 23 km langen Strecke wurden von 1892 bis 1986 sowohl Personen als auch Güter transportiert. Wie viele andere sächsischen Schmalspurbahnen musste sie dem zunehmenden Straßenverkehr weichen.
Die Museumsbahn wurde ab 1990 durch einen Verein aufgebaut und ging im Jahr 2000 auf der Teilstrecke von Jöhstadt über Schmalzgrube nach Steinbach in Betrieb.
Die Züge sind mit verschiedenen Wagen ausgestattet z.B. einem Salonwagen von 1932, einem Aussichtswagen, einem Buffetwagen von 1913 und verschiedene Personenwagen der 2. - 4.
Klasse.
Die Fahrkarten kann man beim Schaffner im Wagen kaufen. Die Hin- und Rückfahrt kostet 11€ pro Person. Man kann natürlich auch zurück laufen oder unterwegs eine Rast einlegen.
Den Fahrplan und viele Informationen findet man auf der Internetseite der Preßnitztalbahn.
Nun kann die Fahrt beginnen. Gemächlich geht es über die 8 km lange Strecke, für die der Zug 45 Minuten braucht. An besonderen Tagen im Jahr wird mit zwei Zügen im Gegenverkehr gefahren. Die
Begegnung findet dann auf dem Bahnhof Schmalzgrube statt. Dazu kann man im Aussichtswagen ein Glas frischgezapftes Bier trinken oder im Buffetwagen einen Kaffee schlürfen.
Unterwegs gibt es an vielen Haltestellen Einkehrmöglichkeiten z.B. die Schlösselmühle am Bahnhof Schlössel, am Haltepunkt Forellenhof, die Rastätte Wildbach oder in Steinbach die Hirtsteinbaude. Auch am Andreas-Gegentrum-Stolln kann man neben der Stollenbesichtigung einen Imbiss einnehmen.
Endstation! Am Bahnhof Steinbach endet der Zug. Man kann 15 Minuten später mit dem gleichen Zug zurückfahren oder nach einer bzw. 2 Stunden den nächsten Zug benutzen. Das bietet sich an, wenn in
Steinbach gerade Bahnhofsfest ist, wie hier am 19.7.2015. Dabei findet auch der jährliche Lauf Mensch gegen Maschine statt. Die Teilnehmer versuchen zwischen Bahnhof Schlössel und Steinbach den
Zug auf dem parallelen Wanderweg zu überholen.
Zum Abschluß lohnt sich noch eine Besichtigung der Dampflok des Zuges. Hier ist die Lok vom Typ IV K, aus der sächsischem Maschinenfabrik, vormals Richard Hartmann aus dem Jahr 1927 zu
sehen.